Montag, 7. November 2011

Herbstliche Canneloni (mit Kürbis)

Endlich ist mal wieder Kürbis-Zeit und man kann sich das herbstliche Orange in die eigene Küche holen. Damit meine ich aber nicht Herbstblätter, die man ausversehen mit in die Wohnung verschleppt hat. Nein, die Rede ist von Kürbissen. Und auch, wenn es kaum himmlischere Dinge als Kürbissuppe an einem verregneten Herbsttag gibt, will ich euch heute ein etwas ausgefalleneres Rezept vorstellen, in denen der Kürbis die Hauptrolle spielt (und eine ganze Menge Käse - Pluspunkt!). Peppt den Herbst auf mit Kürbiscanneloni: 


 

Dies ist eine vegetarische Zubereitung von Canneloni, die sich aber wirklich lohnt. Nützlich ist das Ganze auch: Der Winter kommt und der natürliche Kälteschutz muss ausgeprägt werden. 

Um den Schmaus zu kosten, braucht ihr zunächst einen Hokkaido-Kürbis (auf dem Bild sind zwei zu sehen, aber das war im Nachhinein zu viel), Canneloni, Ricotta, Kürbiskerne, Creme fraiche, Mozzarella, Milch, Parmesan, Tomaten, eine Zwiebel, etwas Knoblauch, eine getrocknete Chili, passierte Tomaten, Tomatenmark, Lorbeerblätter und etwas Öl zum Anbraten.


Am Besten beginnt ihr mit der Tomatensauce. Dafür werden eine Zwiebel, Knoblauch, Basilikum...


und die Tomaten in Würfel geschnitten.


Dann können die Zwiebeln und der Knoblauch angebraten werden.


Ihr fragt euch, was mit den Tomaten und dem Basilikum ist? Ha! Reingelegt! Die müssen gar nicht vorbereitet werden. (Aber Vorbereitung ist das halbe Leben oder so ähnlich... und wenn man eh schon einmal im Schneide-Modus ist.)


Der Knoblauch und die Zwiebel können scharf angebraten werden. Und wer mal ganz extravagant sein will: Streut ein wenig Zucker hinein,dann  kann man alles noch zusätzlich karamellisieren. Oh ja!
Und jetzt kommen die vorgeschnittenen Tomaten ins Spiel. Ehrenwort.


Zusammen mit dem Basilikum müssen sie zunächst weich geköchelt werden.


Auch wenn die Tomaten sehr viel eigenes Wasser enthalten, gibt man am Besten etwas passierte Tomaten hinzu.


Tomatenmark intensiviert den Tomatengeschmack.


Und dann noch etwas Gemüsebrühe. Erst nach diesem Schritt sollte jegliches Abschmecken vorgenommen werden, da die Gemüsebrühe sehr salzig ist.


Und mit zwei hübschen Lorbeerblättern kann die Tomatensauce bis zu ihrem Einsatz vor sich hinköcheln. Gutes braucht nun mal seine Zeit. Manchmal.

Und dann... tada! Kürbis-Time!


Hokkaido-Kürbisse braucht man nicht zu schälen (wäre auch eine sehr undankbare Aufgabe). Als ich es zum ersten Mal mit einem Hokkaido-Kürbis zu tun hatte, wusste ich das noch nicht. Aber ich habe ihn trotzdem nicht geschält - aus Faulheit. Schicksal.


Trotzdem sollte der Strunk ab (und die hässlichen, unästhetischen Stellen, die euch beim Weiterarbeiten zum Wahnsinn treiben würden).


Und dann wird mit etwas Kraft der Kürbis entzwei geteilt.


Jetzt muss er von innen bestaunt werden. Hokkaido-Kürbisse sind innen hübsch und propper gefüllt. Da stimmt also nicht nur das Äußere.


Mit einem Löffel können die Kürbiskerne (und Innereien) einfach herausgeschabt werden.


Als nächstes habe ich den Kürbis in größere Würfel geteilt.


Nachdem man nun all seine Kraft in die Zerlegung des Kürbis investiert hat, versucht man seine zittrigen Hände unter Kontrolle zu bringen und eine Chili so fein wie möglich zu schneiden (meine Hände haben nicht gezittert - ich bin stark).




Die Chili kommt in einen Topf mit heißem Öl.


In demselben Topf werden auch die Kübrisstücke kurz angebraten.




Und mit Gemüsebrühe abgelöscht. Aber es ist wichtig, nicht zu viel Gemüsebrühe zu verwenden. Gerade so viel, dass noch die Spitzen der Stücke aus dem Wasser ragen.


Und jetzt gehen wir einen Komplexitätsgrad höher und verschachteln die beiden Abläufe: Die Tomatensauce muss gesalzen, gepfeffert und georeganosiert werden.


Und die Kürbisstücke müssen ab und an gewendet werden.


Dann schnappt ihr euch Kürbiskerne. Aber schon fertig zubereitete (nicht die aus dem Kürbis zuvor).


Ihr könnt das Ganze klein hacken. Aber wenn es sich als genauso unmöglich herausstellt wie bei mir, lasst es einfach. Es bringt auch nichts, Abstand davon zu nehmen und sein Glück nochmal zu versuchen. Manche Dinge muss man einfach so lassen wie sie sind.


Widmen wir uns anderen Dingen. In einer Schüssel kombiniert ihr Milch...


...mit Creme fraiche. Und da Herbst ist, wird nicht die Light-Variante genommen!


Aber das soll es noch nicht gewesen sein.


Reibt frischen Parmesan in die Milchprodukt-Pampe!



Und dabei sollte man nicht mit dem Parmesan knausern. Wir wollen eine etwas dickflüssigere Creme herstellen.


Diese muss dann noch mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt werden. Wer will, kann noch etwas Curry-Pulver hinzufügen. Aber nur wegen des farblichen Aspekts.


Jetzt geht es in die heiße Phase. Findet die Lorbeerblätter und entfernt sie, indem ihr die Tomatensauce von ihnen ableckt. Wichtiger Schritt.


Denn dann wird euch auffallen, dass in der Sauce eine ganze Menge Oregano fehlt! Natürlich könnt ihr die Sauce auch so probieren und müsst keine Lorbeerblätter nutzen. Ein wenig Zucker schadet einer Tomatensauce auch nie.


Die Kürbisse müssten dann auch weichgekocht sein, sodass sie einfach mit einem Kartoffelstampfer zerstoßen werden können.


Zu der Masse kommen die Kürbiskerne und Ricotta.


Das Ganze will natürlich auch abgeschmeckt werden.


Die Tomatensauce wird in einer großen Auflaufform verteilt, sodass sie den Boden bedeckt.


Und jetzt kommt ein kleiner Trick: Nehmt die Kürbiscreme und füllt sie in einen Gefrierbeutel.


Wenn ihr in einer Ecke nun ein kleines Loch schneidet, könnt ihr die Creme einfach in die Canneloni reindrücken. Und es macht Spaß!


Dann werden die gefüllten Canneloni in einer Schicht in der Auflaufform hingelegt.


Und die Parmesansauce sollte daraufhin alle Canneloni bedecken.


Und jetzt ist ganz wichtig: Nehmt Mozzarella und bedeckt die Canneloni. Und wenn euch das nicht reicht, könnt ihr wie ich auch noch vorgeraspelten Mozzarella zusätzlich benutzen. Und es war wirklich kein Fehler dies zu tun. Ich würde es wieder machen.

Vorher:


Nachher:



Was so ca. 35 Minuten im Ofen alles zaubern können. Es gibt wohl keinen besseren Moment, als einen Auflauf aus dem Ofen zu nehmen und zu sehen, dass man nicht zu wenig Käse genommen hat. Und das Geräusch beim Anschneiden! Das ist Charts-Reif!


Auf dem Teller platziert sieht man schon die gute Kürbiscreme. Und alles in einem wirkt dann so:


Lasst es euch diesen Herbst nicht entgehen, denn ein Herbst ohne Kürbis ist kein richtiger Herbst! 

Viel Spaß beim Zubereiten!


Alles was ihr braucht:

Herbstliche Canneloni (mit Kürbis)

1 Hokkaido-Kürbis (ca. 500g)
250 g Ricotta
200 g Creme fraiche
100 ml Milch
 1 kg Tomaten
125 g Mozzarella
100 ml passierte Tomaten
4 EL Kübriskerne
1 Zwiebel
5 Knobaluchzehen
1 getrocknete Chili
2 Lorbeerblätter
ca. 12 Canneloni
Tomatenmark
Parmesan
Gemüsebrühe
Basilikum
Öl

Ofeneinstellung: 180° C - etwa 35 Minuten

Zubereitungszeit: ca. 1 Stunde




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